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L. Moholy-Nagy. Malerei Fotografie Film. — München, 1927. — Bauhausbücher 8

Malerei Fotografie Film / L. Moholy-Nagy. — München : Albert Langen Verlag, 1927. — 140 s., ill. — (Bauhausbücher 8)  Malerei Fotografie Film / L. Moholy-Nagy. — München : Albert Langen Verlag, 1927. — 140 s., ill. — (Bauhausbücher 8)
 
 
 

Malerei Fotografie Film / L. Moholy-Nagy. — München : Albert Langen Verlag, 1927. — 140 s., ill. — (Bauhausbücher 8).

 
 
 
Восьмая книга серии Bauhausbücher посвящена искусству фотографии, и фотомонтажа. Автор книги — Ласло Мохоли-Надь (венг. Moholy-Nagy László; 1895—1946) — венгерский художник, теоретик фото- и киноискусства, типографики и промышленного дизайна, одна из крупнейших фигур мирового авангарда первой половины XX века. Это второе издание книги, последовавшее за быстро разошедшимся 1-м изданием 1925 года. Книга иллюстрирована многочисленными фотографиями и фотомонтажами Мохоли-Надя, Ренгер-Патча, Ман Рэя и др.
 

 

 
SCHRIFTLEITUNG: WALTER GROPIUS, L. MOHOLY-NAGY
 
 

EINFÜHRUNG

I.
 
In diesem Buch versuche ich die Problematik der heutigen optischen Gestaltung zu fassen. Die Mittel, die uns die Fotografie in die Hand gegeben hat, spielen darin eine wichtige und von den meisten heute noch verkannte Rolle: in der Erweiterung der Grenzen der Naturdarstellung ebenso wie in der Verwendung des Lichtes als Gestaltungsfaktor: Helldunkel an Stelle des Pigments.
 
Der fotografische Apparat hat uns überraschende Möglichkeiten geliefert, mit deren Auswertung wir eben erst beginnen. In der Erweiterung des Sehbildes ist selbst das heutige Objektiv schon nicht mehr an die engen Grenzen unseres Auges gebunden; kein manuelles Gestaltungsmittel (Bleistift, Pinsel usw.) vermag ähnlich gesehene Ausschnitte aus der Welt festzuhalten; ebenso unmöglich ist es dem manuellen Gestaltungsmittel, eine Bewegung in ihrem Kern zu fixieren; auch die Verzerrungsmöglichkeiten des Objektivs — Untersicht, Obersicht, Schrägsicht — sind keineswegs nur negativ zu werten, sondern geben eine unvoreingenommene Optik, die unsere an Assoziationsgesetze gebundenen Augen nicht leisten; und von einem andern Gesichtspunkt: die Feinheit der Grauwirkungen ergibt einen sublimierten Wert, dessen Differenzierung außer dem eigenen Wirkungsbereich selbst der Farbengestaltung zugute kommen kann. Doch sind mit dieser Aufzählung noch weit nicht die Grenzen der Möglichkeiten auf diesem Gebiet gegeben. Wir stehen erst am Anfang der Auswertung; denn — obwohl die Fotografie schon über hundert Jahre alt ist, hat der Entwicklungsgang es doch erst in den letzten Jahren erlaubt, über das Spezifische hinaus die Gestaltungskonsequenzen zu erkennen. Seit kurzem erst ist unser Sehen reif geworden zur Erfassung dieser Zusammenhänge.
 
 
II.
 
Zunächst ist es notwendig, das Verhältnis der Fotografie zu der Malerei der Jetztzeit zu klären und zu beweisen, daß die Entwicklung der technischen Mittel zu der Entstehung neuer Formen in der optischen Gestaltung wesentlich beigetragen und das bisher unteilbare Gebiet des optischen Ausdrucks gespalten hat. Bis zu der Erfindung der Fotografie hatte die Malerei die Aufgaben der Darstellung und des farbigen Ausdrucks in sich vereinigt. Seit der Spaltung umfaßt das eine Gebiet
die reine Gestaltung der Farbe, das andere
die Gestaltung der Darstellung.
 
GESTALTUNG DER FARBE: Die reinen Beziehungen der Farben und Helligkeitswerte untereinander, wie wir ähnliches in der Musik als Gestaltung der akustischen Beziehungen kennen; das ist die Gestaltung der allgemeingültigen, von Klima, Rasse, Temperament, Bildung unabhängigen, im biologischen wurzelnden Gesetzmäßigkeiten;
 
GESTALTUNG DER DARSTELLUNG: Beziehungen des von außen nachbildend Hergeleiteten, Gegenständlichen mit assoziativen Inhalten, wie in der akustischen Gestaltung neben der Musik die Sprache existiert; das ist die Gestaltung der von Klima, Rasse, Temperament, Bildung abhängigen, in dem Assoziativen, in der Erfahrung wurzelnden Gesetzmäßigkeiten. Dabei können als Hilfsmittel des Aufbaus, der Komposition auch Gestaltungselemente herangezogen werden, die im Biologischen wurzeln*).
______________
*) Darstellung ist nicht gleich mit Natur oder Naturausschnitt. Wenn man z. B. eine Fixierung der Fantasie oder der Träume vornimmt, kommt man ebenfalls zu Darstellungsergebnissen.
 
Darstellung wird unter schöpferischen Gesichtspunkten Gestaltung und bleibt ohne diese nur Notiz.
 
Die Einführung und Ausbreitung der Farbenfotografie, die eine Frage von kürzestem Entwicklungsgang ist, ändert nichts daran.
 
 
Durch diese Spaltung wird das von menschlichem Geiste bisher Errungene nicht zerstört; im Gegenteil: die reinen Formen des Ausdrucks werden kristallisiert und in ihrer Eigengesetzmäßigkeit zu durchschlagenderer Wirkung gebracht.
 
 
III.
 
Ich fasse die zeitgemäßen Konsequenzen dieses Zustandes zusammen:
 
1. Wir besitzen in dem mechanisch-exakten Verfahren der Fotografie und des Films ein unvergleichlich besser funktionierendes Ausdrucksmittel für die Darstellung als in dem manuellen Verfahren der bisher bekannten darstellerischen Malerei. Die Malerei kann sich von nun an mit der reinen Gestaltung der Farbe befassen.
 
2. Die reine Gestaltung der Farbe zeigt, daß das „Thema“ farbiger Gestaltung (Malerei) die Farbe selbst ist, daß man damit, ohne gegenständliche Beziehungen, zu einem reinen und primären, einem gestalteten Ausdruck gelangen kann.
 
3. Die neu erfundenen optischen und technischen Instrumente geben dem optischen Gestalter wertvolle Anregungen; unter anderem schaffen sie neben dem Pigmentbild das Lichtbild, neben dem statischen Bild das kinetische. (Neben dem Tafelbild bewegte Lichtspiele, statt Fresken — Filme in allen Dimensionen; selbstverständlich auch außerhalb des Filmtheaters.)
 
 
Ich will in diesen Ausführungen keine Werturteile über die verschiedenen Arten malerischer Gestaltung aussprechen, sondern nur eine Klassifizierung der heute existierenden und möglichen optischen Gestaltungen in dem Sinne der Mittelverwendung vornehmen. Die Qualität einer Arbeit braucht nicht unbedingt von „heutiger“ oder „vergangener“ Gestaltungslehre abhängig zu sein. Sie hängt vom Maß der Schaffensintensität ab, die ihre technisch entsprechende Form findet. Immerhin erscheint es mir unumgänglich, an der Gestaltung der eigenen Zeit mit zeitgemäßen Mitteln mitzuarbeiten.
 

 

 

ABBILDUNGEN

 
1 Zeppelin III fliegt über den Ozean (Fot. Groß) ... 46
2 Paris (Fot. A. Stieglitz) ... 47
3 Fliegendes Kranichheer ... 48
4 Staffel über dem nördlichen Eismeer (Fot. Atlantic) ... 49
5 Die Rankenfüße einer Entenmuschel (Fot. F. M. Duncan) ... 50
6 Das vergrößerte Bild einer Kopflaus (Fot. Atlantic) ... 51
7 Palucca (Fot Charlotte Rudolf, Dresden) ... 52
8 Rennfahrer (Fot. Atlantic) ... 53
9 Englisches Flugzeuggeschwader (Fot. Sportspiegel) ... 54
10 Die größte Uhr der Welt (Fot. Zeitbilder) ... 55
11 St. Paulskirche London (Fot. Zeitbilder) ... 56
12 Fabrikschornstein (Fot. Renger-Patzsch) ... 57
13 Balkons (Fot. MohoIy-Nagy) ... 58
14 Im Sand (Fot. Moholy-Nagy) ... 59
15 Grammofonplatte (Fot. Moholy-Nagy bei von Löbbecke) ... 60
16 Nachtaufnahme (Fot. Grünewald) ... 61
17 Sternspektren (Fot. Sternwarte Arequipa) ... 62
18 Spiralnebel in den Jagdhunden (Fot. Ritchey) ... 63
19 Elektrische Entladung (Fot. Berliner Illustrierte Zeitung) ... 64
20 Blitzaufnahmen ... 65
21 Röntgenaufnahme (Fot. AGFA) ... 66
22 Frosch (Fot. Schreiner) ... 67
23 Muschel (Fot. Wendingen) ... 68
24 Fotogramm (Moholy-Nagy) ... 69
25 Muschel (Fot. Wendingen) ... 70
26 Fotogramm (Moholy-Nagy) ... 71
27 Fotogramm (Moholy-Nagy) ... 72
28 Konstruktion ,,KX“ (Moholy-Nagy) ... 73
29 Fotogramm (Moholy-Nagy) ... 74
30 Fotogramm (Man Ray) ... 75
31 Fotogramm (Man Ray) ... 76
32 Reflektorische Lichtspiele Schwerdtfeger (Fot. Hüttich &. Oemler) ... 77
33 Erläuterungen zu den Reflektorischen Lichtspielen von Hirschfeld-Mack ... 78
34 Partitur von Hirschfeld-Mack ... 80
35 Reflektorische Lichtspiele, Hirschfeld-Mack (Fot. Eckner) ... 82
36 Reflektorische Lichtspiele, Hirschfeld-Mack (Fot. Eckner) ... 83
37 Zebras und Gnus (Fot. Martin Johnson) ... 84
38 Teichwirtschaftliche Versuchsstation (Fot. Lohöfener) ... 85
39 Auge eines Marabus (Fot. Preß-Foto-New Service) ... 86
40 Tischrücken aus dem Film „Dr. Mabuse“ (Fot. UFA) ... 87
41 Blühender Kaktus (Fot. Renger-Patzsch) ... 88
42 Kaktus (Fot Renger-Patzsch) ... 89
43 Puppen (Fot. Moholy-Nagy) ... 90
44 Von oben (Fot. Moholy-Nagy) ... 91
45 Aus dem Film „Zalamort“ (Fot. National-Film) ... 92
46 Foto aus Japan ... 93
47 Porträt (Fot. Lucia Moholy) ... 94
48 Gloria Swanson (Fot. Paramount) ... 95
49 Negativ (Fot. Moholy-Nagy) ... 96
50 Hannah Höch (Amateuraufnahme) ... 97
51 Atelier in der Gartenkugel (Fot. Muche) ... 98
52 Spiegel und Spiegelungen (Fot. Moholy-Nagy) ... 99
53 Das fixierte Lachkabinett (Fot. Keystone View Co.) ... 100
54 Konvexspiegelaufnahme (Fot Muche) ... 101
55 Ein Pferd, das kein Ende nimmt (Fot Keystone View Co.) ... 102
56 Der „Übermensch“ (Fot. Keystone View Co.) ... 103
57 Der „Milliardär“ (Fotomontage Hannah Höch) ... 104
58 Die Stadt (Fotomontage P. Citroen) ... 105
59 Zirkus und Varietéplakat (Fotoplastik Moholy-Nagy) ... 106
60 Militarismus (Fotoplastik Moholy-Nagy) ... 107
61 Reklameplakat (Fotoplastik Moholy-Nagy) ... 108
62 Amerikanische Pneureklame (Fotoplastik Vanity Fair) ... 109
63 Titelblattentwurf zu „Broom“, New York (Typofoto Moholy-Nagy) ... 110
64 Leda und der Schwan (Fotoplastik Moholy-Nagy) ... 111
65 Apparatur der Filmaufnahme (Fot. Paramount) ... 112
66 Filmtrick (Fot. Berliner Illustrierte Zeitung) ... 113
67 Wie Tricktischaufnahmen gemacht werden (Fot. Magazin) ... 114
68 Tricktischfilm (Fot. Lotte Reiniger) ... 115
69 „Wunder des Schneeschuhs“ (Fot. A. Fanck, Verlag Gebr. Enoch) ... 116
70 Diagonale Sinfonie (Viking Eggeling) ... 117
71 Telegrafiertes Kino (Fot. Weltspiegel) ... 118
72 Drahtlos telegrafierte Fotografie (Fot. Weltspiegel) ... 119
73 Drahtlos telegrafierter Fingerabdruck (Fot. Weltspiegel) ... 119
74 Dynamik der Groß-Stadt (Moholy-Nagy) ... 120
 

 

 

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28 декабря 2016, 21:22 0 комментариев